Frauen in Deutschland arbeiten im Durchschnitt 38,1 Jahre – davon fallen ganze 10 bis 15 Jahre in die Phase der Wechseljahre. Das ist fast ein Drittel der gesamten Erwerbszeit von Frauen. Diese Zeit hormoneller Umstellung ist weit mehr als eine medizinische Randnotiz: Sie kann den Arbeitsalltag stark beeinflussen. Häufig genannte Symptome sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, depressive Verstimmungen, Gereiztheit sowie körperliche und geistige Erschöpfung.
Diese Beschwerden betreffen nicht nur die Lebensqualität der Frauen – sie wirken sich auch unmittelbar auf ihre Leistungsfähigkeit, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kommunikation im Team aus.
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter*innen in dieser Phase gezielt unterstützen, investieren nicht nur in deren Gesundheit, sondern auch in die langfristige Produktivität und den Erfolg des Unternehmens. Die erste deutschlandweite Studie zur Menopause am Arbeitsplatz zeigt, wie dringend Handlungsbedarf besteht – und welchen Unterschied gezielte Maßnahmen machen können.

Die Studie „MenoSupport“ – eine wichtige Bestandsaufnahme
Die Studie „MenoSupport“ von Prof. Dr. Andrea Rumler (2023) war die erste, die die Auswirkungen von Wechseljahresbeschwerden im Arbeitskontext systematisch deutschlandweit untersucht hat. Befragt wurden 2.119 Frauen mit Wohnsitz in Deutschland, die in den letzten fünf Jahren angestellt waren – das Durchschnittsalter lag bei 51 Jahren. Ziel war es, Erfahrungen mit Wechseljahresbeschwerden zu erfassen und herauszufinden, welche Unterstützungsmaßnahmen am Arbeitsplatz vorhanden oder gewünscht sind.
Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: 93 % der Frauen berichten über mindestens ein Symptom, die Mehrheit über mehrere. Besonders häufig traten Hitzewallungen und Schlafstörungen auf – mit Folgen: erhöhter Stress, verringerte Konzentration, Gereiztheit, Unsicherheit im Umgang mit Kolleg:innen und ein sinkendes Selbstbewusstsein bezüglich der eigenen Fähigkeiten.
Mehr als die Hälfte der befragten Frauen gaben an, dass das Thema am Arbeitsplatz ein Tabu sei. Viele fühlten sich alleingelassen: Fast ein Drittel war aufgrund ihrer Symptome bereits einmal krankgeschrieben oder nahm unbezahlten Urlaub. Und alarmierend: Jede zehnte, bei den über 55-Jährigen sogar jede fünfte Frau, gab an, früher in Rente gegangen zu sein oder dies zu planen – allein wegen der Wechseljahre.
Was brauchen Mitarbeiter*innen wirklich?
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Zwischen dem, was Unternehmen anbieten, und dem, was Frauen tatsächlich brauchen, klafft eine Lücke.
Arbeitgeber*innen nennen am häufigsten strukturelle Maßnahmen wie:
- Homeoffice (51,1 %)
- Flexible Arbeitszeitmodelle (42,1 %)
- Besserer Zugang zu Sanitäranlagen und Hygieneartikeln (36 %)
Doch wenn Frauen selbst gefragt werden, ergibt sich ein deutlich anderes Bild. Die wichtigsten Maßnahmen aus Sicht der Betroffenen waren:
- Sensibilisierung der Führungskräfte (76,4 %)
- Etablierung einer wechseljahresfreundlichen Unternehmenskultur (73,2 %)
- Flexible Arbeitszeitmodelle (72,8 %)
- Sensibilisierung der Kolleg:innen (71,7 %)
Die Botschaft ist klar: Wissen, Verständnis und Offenheit im Umgang mit dem Thema sind mindestens genauso wichtig wie flexible Strukturen.
Ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement muss sich daher an den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen orientieren – und nicht nur an dem, was organisatorisch einfach umzusetzen ist.
Was Unternehmen tun können – und warum sich das lohnt
Wechseljahresfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, ist kein „Nice-to-have“ – es ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Denn Frauen in dieser Lebensphase machen einen großen Teil der Belegschaft aus. Wenn sie nicht unterstützt werden, verlieren Unternehmen nicht nur Know-how, sondern riskieren auch höhere Fehlzeiten, Unzufriedenheit und vorzeitige Berufsausstiege.
Unternehmen profitieren mehrfach davon, ihre Mitarbeiter*innen in dieser Phase gezielt zu begleiten:
- Weniger Krankheitsausfälle
- Höhere Motivation und Bindung
- Besseres Betriebsklima
- Stärkeres Employer Branding in Zeiten von Fachkräftemangel
Schon einfache Schritte wie Bedarfsanalysen und Sensibilisierungsworkshops können eine große Wirkung entfalten – wenn sie wirklich zu den Bedürfnissen der Frauen passen.
Wie FEMNA Unternehmen unterstützt – für mehr Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz
Mit FEMNA work begleiten wir Unternehmen dabei, eine gesunde und wertschätzende Arbeitsumgebung für Mitarbeiter*innen in hormonellen Umbruchphasen zu schaffen. Unser Leitsatz: für mehr Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz.
Wir bieten praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Formate – individuell anpassbar an die jeweilige Unternehmenskultur:
- Workshops & Seminare (online und vor Ort)
- Lunch & Learn Sessions
- Masterclasses, die zeitlich und örtlich flexibel nutzbar sind
- E-Mail-Reihen mit verständlich aufbereitetem Wissen rund um hormonelle Gesundheit
- Weitere Formate nach Bedarf – passgenau für Ihr Unternehmen
Dabei geht es uns nicht nur um Aufklärung, sondern um eine nachhaltige Veränderung der Unternehmenskultur.

Fazit: Hinschauen. Handeln. Wandel gestalten.
Die Wechseljahre betreffen jede Frau – und damit jedes Unternehmen. Wer hinsieht und handelt, stärkt nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter*innen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Wandel aktiv mitzugestalten.
Jetzt aktiv werden – gemeinsam mit FEMNA
Sie möchten den Wandel in Ihrem Unternehmen vorantreiben?
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir Ihre Arbeitskultur wechseljahresfreundlich gestalten können.
Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr über FEMNA work – für gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter*innen.
Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/827899/umfrage/lebensarbeitszeit-in-deutschland-nach-geschlecht/
https://blog.hwr-berlin.de/menosupport/wp-content/uploads_menosupport/2024/09/MenoSupport_Ergebnisueberblick-Befragung-Wechseljahre-am-Arbeitsplatz.pdf